BIDA – Berufliche Integration durch Begleitung in der dualen Ausbildung
Vorteile einer Zusammenarbeit mit BIDA:
- Jemand, der dir zuhört und dich berät
- Professionelle und vertrauliche Begleitung
- Du entscheidest!
Kontakt
Wer sind wir?
BIDA unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene dabei, ihre Ausbildung erfolgreich zu beenden und somit den Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen. BIDA gibt es seit 2016 und bedeutet „Berufliche Integration durch Ausbildungsbegleitung in der Dualen Ausbildung“.
Das aktuelle Projekt besteht aus drei Maßnahmen:
. Die Anlehre+
. Deutsch als Zweitsprache
. Die Alltagshelden
Das Projekt ist am ZAWM Eupen angesiedelt. Zur Beratung bietet das ZAWM kostenlose Termine sowohl im ZAWM Eupen, im ZAWM St-Vith oder in den Betrieben an.
Kontakt: Herr Thomas Weynands, Projektleiter von BIDA. Er ist telefonisch unter der 0472/19 34 87 oder per Mail unter thomas.weynands@zawm.be zu erreichen.
Europäischer Sozialfonds Plus (ESF+) 2021 - 2027
Was ist der ESF+?
Der Europäische Sozialfonds entstand 1957 mit Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Seit dieser Zeit schafft er Arbeitsplätze und unterstützt die Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung. Der Fonds ESF und sein Folgefonds ESF+ tragen dazu bei, Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt abzubauen.
Ziel der Europäischen Union: Alle Menschen erhalten eine berufliche perspektive. jeder Mitgliedsstaat und jede Region entwickelt dabei im Rahmen eines Operationellen Programms eine eigenen Strategie. Damit tragen die ESF+-Projekte den Erfordernissen vor Ort am besten Rechnung.
Der ESF+ in der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Seit 1992 gibt es ein eigenes Programm für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Seitdem profitieren jährlich etwa 2000 Menschen direkt oder indirekt von den Angeboten, die der ESF (ko)finanziert.
In vergangenen Programmlaufzeiten wurden zahlreiche Projekte unterstützt, beispielsweise
- Sprachkurse,
- Ausbildungen zu Familien- und Seniorenhelfern,
- im Bau- und HORECA-Sektor,
- für Jugendliche in Holz- und Metallverarbeitungstechniken sowie Gartenbau,
- Ausbildungen zur Integration von behinderten Menschen oder Wiedereinsteigern in den Beruf,
- Ausbildungszentren des Arbeitsamtes,
- Beratungsleistungen zur Existenzgründung sowie
- Arbeitsmarktstudien
Eine Reihe von Projekten entwickelten sich mittlerweile zu strukturellen Maßnahmen. Dies bedeutete, dass das Angebot nach wie vor für den Bürger besteht, aber die Deutschsprachige Gemeinschaft finanziert sie nun vollständig. hier hat das Prinzip der Anschubfinanzierung funktioniert.
Ziele und Schwerpunkte
Auch für die kommende Programmphase von 2021 - 2027 hat die Deutschsprachige Gemeinschaft ein eigenes Programm bei der EU-Kommission beantragt. Dieses Programm sieht folgende Schwerpunkte vor:
- Zugang zu Beschäftigung: Unterstützung einer abhängigen und/oder selbstständigen Erwerbstätigkeit und Ausbildung, z.B. in Form von Berufsorientierung für Ausbildungs- und Arbeitssuchende zur Verbesserung des Übergangs zwischen Schule, Ausbildung und Beruf sowie Förderung von Unternehmergeist zur Vorbeugung und Bekämpfung von Arbeitslosigkeit.
- Aktive Inklusion: niedrigschwellige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, auch Förderung von Sprach- sowie sozial-beruflichen Kompetenzen oder Beratung und Begleitung für Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen zur systematischen Wiedereingliederung in die Arbeitswelt.
- Lebenslanges Lernen: flexible Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, um neuen Anforderungen einer digitalen und grünen Arbeitswelt gerecht zu werden, und Verbesserungen des Zugangs von Erwerbspersonen zu einer Bandbreite von Qualifizierungen im In- und Ausland.
Damit greift das ESF+-Programm einerseits Strategien auf europäischer Ebene, wie die europäische Säule sozialer Rechte, auf. Andererseits findet man eine Reihe von Zielen aus dem Regionalen Entwicklungskonzept "Ostbelgien leben 2025" (REK) der Deutschsprachigen Gemeinschaft wieder, so dass auch hier wichtige Vorhaben mit ESF+-Unterstützung umgesetzt werden.
Budget
Für die neue Programmperiode erhält die Deutschsprachige Gemeinschaft rund 10 Millionen Euro an ESF+-Fördermitteln. Hinzu kommt der gleiche Betrag als Kofinanzierung durch die Deutschsprachige Gemeinschaft, sodass insgesamt 20 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung stehen.
Wie funktioniert der ESF+ konkret?
Organisationen, aktiv in den Bereichen Beschäftigung, soziale Integration und Bildung, können Anträge stellen. Dies trifft sowohl auf Organisationen als auch auf öffentliche Verwaltungen zu.
Einzelpersonen können selbst keinen Antrag stellen. Allerdings können sie an ESF+-Projekten teilnehmen, wie beispielsweise Maßnahmen zur Weiterbildung oder zur Unterstützung bei der Bewerbung um einen Arbeitsplatz oder einer begleitenden Maßnahme, um einen Einstieg in die Beschäftigung zu finden. Diese Angebote würden ohne die EU-Förderung nicht stattfinden oder nur gegen eine hohe Teilnahmegebühr.
Die ESF+-Projekte dauern bis zu 36 Monaten. Der ESF+ fördert die Personalkosten sowie eine Pauschale zum Funktionieren des Projektes. Dabei übernehmen in der Regel die Union und die Deutschsprachige Gemeinschaft jeweils 50% der Kosten. Erwirtschaftet das Projekt eventuelle Einnahmen, dann müssen diese abgezogen werden.
Der ESF+ eignet sich nicht, bedeutende Infrastrukturkosten zu finanzieren. Die ESF+- Projekte können auch regionen- oder grenzüberschreitend sein, solange sie zum Ziel einer Maßnahme beitragen.
Interessierte können Anträge zur Förderung zweimal jährlich bei der ESF-Verwaltungsbehörde stellen. Dort erhalten sie auch weitere Hilfestellungen.
Anlehre+
Die Anlehre+ ist eine Erweiterung der Anlehre. Jugendliche mit einem intensiveren Betreuungsbedarf erhalten hier die Möglichkeit, sich während einem Jahr im Betrieb und im ZAWM Eupen auf die Berufswelt vorzubereiten. Am Ende des Ausbildungsjahres erhält der Absolvent ein Kompetenzportfolio, welches seine erlernten Fähigkeiten darlegt.
Das Projekt vermittelt den Anlehrlingen+ grundlegende Kernkompetenzen beruflicher, sprachlicher, allgemeiner und berufsrelevant-sozialer Art. Ziel ist es, dass die Jugendlichen nach Beendigung der Anlehre+ für den Ausbildungsbetrieb fit sind. In der Phase der Anlehre+ ist ein individueller, auf den Schüler angepasster Unterricht vorgesehen. Das bedeutet, dass der Unterricht am ZAWM oder in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnereinrichtungen punktuell an unterschiedlichen Tagen erfolgen kann.
Deutsch als Zweitsprache
Das Konzept Deutsch als Zweitsprache (DaZ) richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund oder Sprachschwierigkeiten.
Oberstes Ziel in diesem Konzept ist es, die Schüler fit in der deutschen Sprache zu machen, d. h. innerhalb von einem Jahr die Kompetenzen so zu erweitern, dass sprachliche Fertigkeiten, die im Rahmen des Förderplanes als prioritär definiert worden sind, für die berufliche Zukunft verbessert werden. Zudem erweitert die deutsche Sprache den kulturellen, wissenschaftlichen und persönlichen Horizont.
Alltagshelden
Das Konzept „erste Schritte zum Alltagshelden“ ermöglicht einen Einblick in die schulische Seite der Dualen Ausbildung.
Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die sich beruflich orientiert haben, und die schon einen Zugang zu einem Praktikum im gewünschten Beruf gefunden haben. Somit können die Personen ihren zukünftigen Ausbildungswunsch unter dualen Bedingungen erproben.
Die Teilnehmer dieses Moduls können die Anforderungen der Dualen Ausbildungswelt kennenlernen. Dazu gehört es, einen achtstündigen Arbeitstag durchzuhalten und gleichzeitig den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig sollen die Eignungen und Neigungen für die Duale Ausbildung eingeschätzt werden.
Reportage ESF
Anlehre+ als Sprungbrett in den Arbeitsmarkt
Jeder hat eine Chance verdient. Dieser Überzeugung ist Thomas Weynands, Projektleiter der BIDA am ZAWM. Mit der "Anlehre+" erhalten auch junge Menschen mit erhöhtem Förderbedarf die Möglichkeit, Fuß im Berufsleben zu fassen.
"Dreamteam" - das ist wohl der passendste Ausdruck für Yannick Radermeker und Ives Godsar. Dabei könnten ihre Leben nicht unterschiedlicher sein:
- Yannick Radermeker ist gelernter Gärtner im Garten- und Landschaftsbau, hat in seinem Metier bereits viel Erfahrungen gesammelt und sich Anfang 20253 selbstständig gemacht.
- Der 18-jährige Ives Godsar arbeitet seit September in seinem betrieb - allerdings nicht als klassischer Lehrling: Über das ESF+ kofinanzierte Projekt "Berufliche Integration durch Ausbildungsbegleitung in der Dualen Ausbildung III" - kurz BIDA III - absolviert er die sogenannte "Anlehre+" - als erster Teilnehmer überhaupt.
Vermittlung von Kernkompetenzen
Bei der Anlehre+ handelt es sich um eine Erweiterung der Anlehre. Neben den angebotenen "Alltagshelden" und "Deutsch als Zweitsprache" ist sie seit dem Schuljahr 2022-2023 ein dritter Baustein im Rahmen von BIDA III. jugendliche mit einem intensiveren Betreuungsbedarf erhalten hier die Möglichkeit, sich während eines Jahres im betrieb und im ZAWM Eupen auf die Berufswelt vorzubereiten. Wenn das Ausbildungsjahr endet, erhält der Absolvent eine Bescheinigung in Form eines Kompetenzportfolios. Das legt seine erlernten Fähigkeiten dar.
Das Projekt vermittelt den Anlehrlingen+ grundlegende Kernkompetenzen beruflicher, sprachlicher, allgemeiner und berufsrelevant-sozialer Art. Ziel ist es, dass die Jugendlichen nach Beendigung der Anlehre+ für den Ausbildungsbetrieb fit sind. In der Phase der Anlehre+ ist ein individueller, auf den Schüler angepassten Unterricht vorgesehen.
Beide Seiten profitieren
Ives Godsar hat diese Chance genutzt. Denn sein Traum ist es, als Gärtner zu arbeiten. Große Teams sind allerdings nicht sein Fall. Die Zusammenarbeit mit seinem Chef ist für ihn ideal. Zwei Tage in der Woche ist er in der Berufsschule. Die anderen drei Werktage arbeitet er im Betrieb.
Aber nicht nur ihm kommt diese Konstellation zugute. Auch Yannick Radermeker profitiert davon: "Natürlich muss man viel Geduld mitbringen. Dennoch ist die Anlehre+ eine absolute Win-Win-Situation. Ives ist hochmotiviert, lernt schnell und ist kritikfähig. in Zeiten des Arbeitskräftemangels sind solche jungen Menschen Gold wert. Es wäre schade, wenn jemand wie Ives den Rest seines Lebens arbeitslos wäre; Denn er hat Bock zu arbeiten, braucht halt nur etwas mehr Unterstützung."
Premiere geglückt
Auch Thomas Weynands, Projektleiter der BIDA III am ZAWM, ist sehr zufrieden mit dem Start der Anlehre+: "Wir möchten zeigen, dass solche eine Maßnahme für einige junge Menschen mehr als sinnvoll ist. Ives hat es bewiesen: er hat kürzlich sogar die Aufnahmeprüfung für die reguläre Lehre bestanden."
Denkbar ist diese Maßnahme theoretisch in jedem Ausbildungsberuf. Caroline Gerckens, Standortleiterin am ZAWM Eupen, betont zudem den hohen gesellschaftlichen Wert der Anlehre+: "Das Projekt kostet zwar einiges, hat aber auch einen hohen Nutzen. Denn jeder Mensch, der in den Arbeitsmarkt integriert wird, ist letztlich ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft."
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